14 Jahre - was nun?

Nach der vierten Klasse Hauptschule muss man sich entscheiden, ob man in Richtung einer Berufsausbildung (polytechnische Schule und Lehre) tendiert oder ob man eine weiterführende Schule besuchen möchte.

  1. Möglichkeiten der beruflichen Ausbildung: polytechnische Schule, Lehre und Berufsschule.

  2. Möglichkeiten einer weiterführenden Schullaufbahn: Einstieg in eine BMS, BHS oder AHS.

Polytechnische Schulen

Dauer: 1 Jahr

Nutzen: Dient der Absolvierung des 9. Pflichtschuljahres und macht einen qualifizierten Übertritt in die duale Berufsausbildung (Lehrlingsausbildung) sowie in weiterführende Schulen möglich. Je nach Interesse kann einer dieser Wahlpflichtbereich gewählt werden: Metall, Elektro, Bau, Holz, Handel-Büro, Dienstleistungen oder Tourismus.

Mehr unter: Polynet.at

Lehre und Berufsschulen

Dauer der dualen Ausbildung (Lehre und Berufsschule): 3 Jahre.

Nutzen: Eine Lehre ermöglicht den direkten Einstieg ins Berufsleben. Vorteil: praxisbezogene Fachausbildung, bei der man bereits verdient.

Voraussetzungen:

  • Abschluss des 9. Pflichtschuljahres
  • oder Abschluss einer polytechnischen Schule
  • oder Abschluss mit Matura

Liste aller Lehrberufe: Lehrberufsliste

Berufsbildende Mittlere Schule (BMS)

Dauer BMS: 1 – 4 Jahre.

Nutzen: BMS vermitteln Allgemeinbildung und berufliches Fachwissen. Die 1- und 2- jährigen Schulen dienen der beruflichen Vorbildung. Die 3- und 4- jährigen BMS (Fachschulen) vermitteln eine berufliche Qualifikation und schließen mit einer Abschlussprüfung ab. Vielfach besteht die Möglichkeit, dass beim Eintritt in Lehrberufe Ausbildungszeiten angerechnet werden.

Aufnahmevoraussetzungen BMS:

  • Positiver Abschluss der achten Schulstufe (z. B. Hauptschule, AHS-Unterstufe) oder positiver Abschluss der Polytechnischen Schule auf der 9. Schulstufe.
  • Für die Aufnahme in eine mindestens 3jährige BMS gilt, dass SchülerInnen aus der Hauptschule eine Aufnahmeprüfung machen müssen, wenn sie in den Gegenständen Deutsch, Englisch oder Mathematik in der dritten Leistungsgruppe waren.
  • Für BMS mit künstlerischen oder sportlichen Schwerpunkten ist eine Eignungsprüfungen abzulegen.

 

Einige Typen berufsbildender mittlerer Schulen: Kaufmännische Schulen, Technische & gewerbliche Schulen, Schulen für wirtschaftliche Berufe, Schulen für land-, forst- und ernährungswirtschaftliche Berufe, Schulen für Sozialberufe, Schulen für Mode und Bekleidungstechnik, Schulen für Tourismus.

Viele mind. dreijährige BMS-Abschlüsse ermöglichen den Besuch von Aufbaulehrgängen (3jährig), die zur Reife- oder Diplomprüfung führen und damit den Zugang zu Universitäts- oder Fachhochschulstudien ermöglichen. Auch die Absolvierung der Berufsreifeprüfung ist möglich.

Berufsbildende Höhere Schule (BHS)

Dauer BHS: 5 Jahre.

Nutzen: Neben umfassender Allgemeinbildung erhält man eine fundierte Berufsausbildung. Optimale Vorbereitung auf den Einstieg ins Berufsleben durch eine praxisnahe Ausbildung. Durch die Matura erhält man die Berechtigung zum Studium an Universität oder Fachhochschule, durch die erworbene Berufsausbildung die Möglichkeit, direkt in den erlernten Beruf einzusteigen.

Abschluss: Reife- und Diplomprüfung (Matura) und Berufsausbildung.

Aufnahmevoraussetzungen BHS:

  • Positiver Abschluss der achten Schulstufe (z. B. Hauptschule, AHS-Unterstufe) oder positiver Abschluss der Polytechnischen Schule auf der 9. Schulstufe.
  • Aufnahmeprüfungen für Jugendliche aus der Hauptschule in den Gegenständen Deutsch, Englisch oder Mathematik, wenn sie in diesen Gegenständen in der dritten Leistungsgruppe waren oder in der mittleren Leistungsgruppe mit „Genügend“ beurteilt wurden.
  • Mit einem „Befriedigend“ in der mittleren Leistungsgruppe in den Gegenständen Deutsch, Englisch oder Mathematik ist die Aufnahme über den Beschluss der Klassenkonferenz möglich.
  • Eignungsprüfungen für alle BewerberInnen bei künstlerischen Fachrichtungen und bei pädagogisch-sozialen Schulen (z. B. Kindergartenpädagogik).

 

Einige BHS-Typen: Höhere technische und gewerbliche Lehranstalten (HTL),   Handelsakademien (HAK), Höhere Land- und Forstwirtschaftliche Lehranstalten, Höhere Lehranstalten für Mode und Bekleidungstechnik, Höhere Lehranstalten für wirtschaftliche Berufe, Höhere Lehranstalten für Tourismus, Bildungsanstalten für Kindergartenpädagogik, Bildungsanstalten für Sozialpädagogik.
Innerhalb der verschiedenen Schultypen gibt es noch zahlreiche Fachrichtungen und Ausbildungsschwerpunkte.

Allgemeinbildende Höhere Schule (AHS)

Dauer AHS: 4 – 5 Jahre.

Nutzen: Umfassende Allgemeinbildung. Zugang zu Universität oder Fachhochschule. Der direkte Einstieg in den Beruf ist jedoch eher schwierig, da man an AHS (Gymnasium, Realgymnasium, Oberstufenrealgymnasium oder Wirtschaftskundliches Realgymnasium) keine Berufsausbildung erwirbt.

Abschluss: Reifeprüfung/Matura.

Aufnahmevoraussetzungen AHS:

  • Von der Hauptschule kommend: Jahreszeugnis mit „ausgezeichnetem Erfolg“ oder Vermerk, dass im nächsten Schuljahr der Hauptschule in den Fächern Deutsch, lebende Fremdsprache und Mathematik die erste Leistungsgruppe zu besuchen ist und in den anderen Pflichtfächern eine Mindestnote „Befriedigend“  oder Aufnahmeprüfung.
  • Von anderen Schulformen kommend: eventuell Einstufungs- oder Aufnahmeprüfungen in einzelnen Gegenständen (z. B. bei Umstieg von Berufsbildenden Höheren Schulen).

 

AHS-Typen:

  • Gymnasium (Latein; an der Oberstufe Griechisch oder eine zweite lebende Fremdsprache).
  • Realgymnasium (Latein oder eine zweite lebende Fremdsprache; dazu darstellende Geometrie, mehr Mathematik und Naturwissenschaften).
  • Wirtschaftskundliches Realgymnasium (Latein oder eine zweite lebende Fremdsprache, dazu mehr Chemie, Wirtschaftskunde, Psychologie und Philosophie).

Informationsmöglichkeiten und Entscheidungshilfen

Hier findest du Informationen zu einigen Beratungsmöglichkeiten und -stellen